Pfarrkirche "Hl. Stephanus". In der Urkunde über die Grenzangaben des für unser Gebiet näher beschriebenen Madalwinbesitzes vom 8. Sept. 903 wird als Nordgrenze die "Marca Sancti Stephani" genannt, woraus sich der Bezug zum Stephanuspatrozinium der Weistracher Pfarrkirche ergibt. Jedenfalls haben die archäologischen Grabungen Annahmen bestätigt, wonach seit 1110 zu Ehren des hl. Stephanus in dieser Kirche Gottesdienst gefeiert wurde. Weistrach war im Mittelalter kirchengeschichtlich mit den Pfarren Behamberg und Kürnberg eng verbunden.
Der heutige Kirchenbau, entstanden um 1520, ist ein Hauptwerk des Donaustils der spätgotischen Architektur in Niederösterreich. Die gestalteten Gewölbeformen in der Hallenkirche haben eine außergewöhnliche künstlerische Dynamik.
Die Anßenansicht wurde durch den Erweiterungsbau im Jahre 1868, weiters durch den 61 Meter hohen neugotischen Turm (1893) und den bemerkenswerten Vorbau neu gestaltet. Bei der Innenrestaurierung 1983 hat man auf den spätgotischen Charakter besonders geachtet.
R. -k. PFA Weistrach 64, Tel. 07477/42315.
Gottesdienste: So 7.30 u. 9.00, VA 19.30 (19) Uhr.
Schloß Rohrbach. An der LH 85, zwischen Salaberg und Weistrach, liegt der ehemalige Adelssitz. Im Mittelalter hatten es manche Besitzer von Rohrbach zu Rang und Namen gebracht. Sie stiegen vom Ritterstand in den Herrenstand auf.
Aus dem Geschlecht der Rohrbacher ist u. a. Ulrich I. zu nennen, der die Stelle eines Landrichters inne hatte. Zu hohen Ehren gelangte Johannes von Rohrbach. Für seine kaiserlichen Dienste (1451 u. 1462) unter Friedrich III. wurde er in den Grafenstand erhoben.
In der Barockzeit war Freiherr Wolf Helmhard v. Hohberg, welcher als Schriftsteller und Agronom hohes Ansehen genoß, Besitzer von Schloß Rohrbach.
In den dreißiger Jahren des 20. Jh.s lebte auf Rohrbach der nö. Landeshauptmannstellvertreter und spätere österr. Vizekanzler Eduard Freiherr von Baar-Baarenfels. Heute ist das Schloß im Besitz der Familie Mautner von Markhof.
Die Kaiserin-Elisabeth-Aussichtswarte steht auf der höchsten Erhebung, dem Plattenberg (749 in), in unmittelbarer Nähe der Ortschaft Kümberg. Auch der "Mostwanderweg" und die Trasse der "Moststraße" führen über diesen Bergrücken. Die Warte bietet einen großartigen Rundblick über das Mostviertel bis zu den Gesäusebergen und ist zugleich ein bedeutendes Wahrzeichen des Mostviertels.