Um 1110 scheint im Garstener Traditionskodex die erste geschichtliche Nennung eines Landgutes bei "Wiztrah" (= Weistrach) auf * Im 14. Jh. haben sich hierzulande die Anhänger der damaligen Gemeinschaft von Waldensein vermehrt und gelangten durch ihre öffentliche Schriftauslegung in Widerspruch mit der katholischen Kirche. Zur gewalttätigen Unterdrückung der waldenserischen Lehre bildete sich in Steyr ein Inquisitionstribunal. Diesem Gericht mußte sich u.a. der Weistracher Hofbesitzer Gundel vom Holzapfelberg (heute ~yeistrach Nr. 46 und 47) stellen. Uber die Verurteilungen durch dieses Tribunal berichtet Valentin Preuenhueber in Annales Styrenses", daß "viele, sowohl Manns- als Weibs-Persohnen in ewige Gefängnisse gelegt, achtzig bis hundert auf der Weyde oder Au auf Befehl der LandesFürsten verbrennet" wurden.
Nach den großen Anstrengungen der Bevölkerung für den Bau der Pfarikirche (Fertigstellung um 1520), fand Mitte des 16. Jh.s die protestantische Lehre entsprechenden Anklang. Ein halbes Jahrhundert wurde in der neuen Kirche der protestantische Gottesdienst gefeiert. Die nachfolgenden Jahrhunderte brachten für die Weistracher keine wesentlichen Zäsuren. Nur die Pestjahre 1679 und 1713 waren sehr leidvoll. 60 Personen starben in den beiden Jahren an der Pest. In den letzten 50 Jahren weitete sich das Geschäftsleben günstig aus. Auch auf kulturellem Gebiet setzte man maßgebliche Aktionen. Seit 1975 beteiligt sich der Ort am NÖ Blumenschmuckwettbewerb. Neun erste Preise konnte die Gemeinde bisher verbuchen.