Ritter von Viehdorf sind urk. um 1128 nachweisbar. Das große Adelsgeschlecht der Wallseer aus Schwaben, das mit den Habsburgern ins Land gekommen war, eignete sich u.a. auch die Veste und Herrschaft Seisenegg an. Unter diesem Geschlecht wurde Seisenegg 1413 Sitz eines der größten Landgerichte Niederösterreichs und blieb es bis 1848. Der Galgen des Landgerichtes stand am Galgenlüß an der Reichsstraße. Um 1600 machte der Freiherr von Greiffenberg Viehdorf zu einem Bollwerk des Protestantismus. Kath. Pfarre wurde Viehdorf erst wieder 1775. Schloss Seisenegg war unter den Greiffenberg auch ein Zentrum evangelischer Adelskultur. 1598 ließ Johann von Greiffenberg (Grabplatte in der Kirche Viehdorf) die Burg großzügig im Renaissancestil umbauen und erweitern. Catharina von Greiffenberg, die größte deutsche Barockdichterin, wurde hier 1633 geboren. Ihre künstlerische Leistung liegt vor allem auf dem Gebiet des geistlichen Sonetts. Unter dem Druck der Gegenreformation wanderte sie 1680 nach Nürnberg aus. Mathäus von Risenfels gestaltete den alten Bergfried mit einem neuen Anbau zu einem Hochschloss. Melanie von Risenfels, eine der letzten Besitzerinnen, war mit Erzherzog Franz Salvator vermählt. Um die Hebung der bäuerlichen Wirtschaftskraft machte sich in der 2. Hälfte des 19. Jh.s eine angesehene landwirtschaftliche Schule in Edthof sehr verdient.