Benediktinerstift Seitenstetten. Die Kirchengründung von Seitenstetten (Chorherrenstift) geht auf das Jahr 1109 zurück, wobei die heutige Friedhofskirche St. Veit erstmals erwähnt wird. 1112 wurde an der heutigen Stelle ein Benediktinerstift gegründet, das 1114 von Göttweig aus besiedelt wurde. 1116 weihte Bischof Ulrich 11. von Passau die neue Stiftskirche. Im 12. Jh. entstand die romanische Ritterkapelle, die noch heute erhalten ist. Nach dem Brand der Stiftskirche im Jahre 1250 erhielt sie die heutige gotische Bauart. Erst ab 1500 wurde die Stiftskirche auch Pfarrkirche für Seitenstetten. Vorher waren die Pfarrechte bei St. Veit. Diese Kirche dient derzeit für Trauergottesdienste. Die spätromanisch-frühgotische Basilika wurde im 17. Jh. etappenweise barockisiert. In den Jahren 1718-1747 entstand der gewaltige, von J. Munggenast begonnene und von J.G. Hayberger im Barockstil vollendete, Vierkanthof des Stiftes 6 x 90 in). Man betritt die weitläufige Anlage von der Westseite durch die dreischiffige Eingangshalle. Von hier eröffnet sich der Blick über den großen Stiftshof mit seiner beachtenswerten Brunnenmadonna und weiter bis zum mächtigen Kirchenportal.
Besondere Hinwendung verdienen folgende Meisterwerke barocker Künstler im Inneren des Stiftes: Die Deckenfresken von P. Troger im Marmorsaal (1735) und in der Bibliothek (1741), die Fresken von B. Altomonte in der Abteistiege (Triumph des hl. Benedikt, 1744), weiters die Ölgemälde von M.J. Schmidt im Maturasaal und im Sommerrefektorium.
Kunstsammlungen des Stiftes. Es handelt sich hier um eine der wichtigsten österreichischen Privatsammlungen, speziell durch die einmalige Dokumentation der oberitalienischen Barockmalerei in Osterreich. Weitere Exponate sind wertvolle Skulpturen der Spätgotik und des Barock. Stiftsführungen täglich um 10 und 15 Uhr. Führungen zu anderen Zeiten nur nach Voranmeldung (Tel. 07477/42300).
Landmaschinenmuseum "Kanseringhof", Seitenstetten, Dorf 43, Wimmer E, Telefon 07477/ 52432; OZ: täglich von 8-12 Uhr. Schwerpunkte: österreichweit bezogene, reichhaltige Sammlung von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten.
Meierhof des Stiftes. Ein imposanter, dreigeteilter Vierkanthof, errichtet 1769-1775. Das riesige Gebäude (132 x 66 m) ist kulturgeschichtliches Zeugnis der einstigen Gutswirtschaften.