Pfarrkirche "St. Michael". Sie liegt auf beherrschender Lage und ist von weitem gut sichtbar. Die Kirchengründung erfolgte im Jahre 1032 und wurde von Bischof Berengar von Passau als Michaelsheiligtum konsekriert. Über Bauzeit und Aussehen der einstigen romanischen Kirche liegen keine Aussagen vor. Um 1435 wurde mit dem Neubau der spätgotischen Staffelkirche begonnen, vorerst mit dem Turm und dem Presbyterium. Der zweite Bauabschnitt endete mit dem Langhaus. Die imposante Gewölbearchitektur, die Höhe des Mittelschiffes und des Chores (je 15,50 in), der Triumphbogen und die dreiteiligen Maßwerkfenster vermitteln ein erhebendes Raumgefühl. Im Jahre 1564 wurde der stattliche Kirchturm auf 50 Meter erhöht, wobei neben dem Ausbau von Pechnasen auch das Wehrgeschoß in seiner jetzigen Art entstand. Im Zuge der Regotisierung (1892) erfolgte die zweite Turmerhöhung auf nunmehr 63,50 Meter. In diesen Jahren wurde die aus dem 16. Jh. stammende, zinnenbekrönte Kirchenhofmauer nach ihrer Ursprünglichkeit gestaltet. 1969/70 erfolgte die Ausräumung der neugotischen Einrichtung und die Neuordnung des Innenraumes der Pfarrkirche, und 1987-90 wurde das Konglomeratstein-Sichtmauerwerk durchgehend gründlichst renoviert.
R.-k. PFA Haag, Hauptplatz 1, Tel. 0 7434/42459. Gottesdienste: So 8, 9.30 Uhr und VA 19 Uhr.
Hauptplatz-Ensemble. Jeder Besucher der Stadt ist fasziniert von den historisch interessanten Bauten, die mit der Wehrmauer um den Kirchenplatz ein geschlossenes Ensemble bilden. Neben der Pfarrkirche und dem mächtigen barocken Pfarrhof zählen das "Weiß"-Haus mit seinem Runderker der Renaissance, das HotelRestaurant Schafelner und das Sparkassengebäude mit seinen romantischen Fresken zu jenen Objekten, die für jedermann eine Augenweide darstellen.
Versorgungshauskapelle (Lourdeskapelle). Das zweitgrößte kirchliche Bauwerk in Haag, ein Pendant zur Pfarrkirche auf gleicher Höhe, liegt 350 Meter südlich vom Stadtplatz. Diese Kapelle entstand 1902 in Folge der 1898 nebenan errichteten Kaiser Franz-Joseph-Jubiläumsanstalt, damals ein Altenheim, heute ein Mietwohnhaus der Stadtgemeinde Haag. Die Kapelle wird seit 1947 jeden 3. So im Monat und an Feiertagen, 8 Uhr, für evangelische Gottesdienste genützt.
Schloß Salaberg liegt 1 km südlich der Stadt. Aus der seinerzeitigen Vogtburg (1282) entstand durch den Steyrer Handelsherrn Niklas Kölnpeck und seinen Sohn Johannes im 16. Jh. ein Schloß im Baustil dieser Zeit. Mit Heinrich, Freiherrn von Salburg, begann 1619 die Ahnenreihe der späteren Grafen von Salburg, die im Laufe von rund 200 Jahren das erworbene Renaissance-Schloß um weitere zwei Trakte vergrößerten. Graf Franz Ferdinand von Salburg, Generalfeldmarschall-Leutnant, schuf die bemerkenswerten Repräsentationsräume mit dem prunkvollen Festsaal. Unter dem ersten Salburger wirkte als Oberpfleger der anerkannte Chronist Valentin Preuenhueber (1635-1642). Als Schriftsteller schuf er mit seinem Hauptwerk "Annales Styrenses" für den Geschichtsforscher ein unentbehrliches Quellenwerk. Eine Straße in Haag ist nach diesem bedeutenden Geschichtsschreiber benannt. Der gegenwärtige Besitzer von Schloß Salaberg, Freiherr von Mylius, öffnet jährlich zu Pfingsten den Rittersaal für die Veranstaltungen "Musik und Gesang im Schloß".
Mostviertelmuseum. Das 1968 von der Stadtgemeinde gegründete Museum befindet sich neben der Festhalle. Diese umfangreiche volkskundliche Sammlung bietet einen übersichtlichen Einblick in die bäuerliche Kultur- und Arbeitswelt vergangener Zeiten. Im Mittelpunkt steht die Mostwirtschaft ("A Mosthaus - a guat's Haus") mit ihren kunstvoll gestalteten Pressen. Es handelt sich hier um die erstmalige Darstellung jenes Wirtschaftszweiges, welcher unserem Viertel seinen Namen gab. Darüber hinaus sind Feld- und Erntearbeiten, bemaltes Mobiliar und Frauentrachten weitere Ausstellungsthemen. Mostausschank. ÖZ: Von Ostern bis Allerheiligen an Sonn- und Feiertagen von 14-16 Uhr und für Gruppen nach Voranmeldung an allen Tagen. Tel. 07434/42423-16 gilt für beide Museen!
NÖ Freilichtmuseum. Im Zentrum der Stadt, 150 Meter vor der Festhalle, können rund 20 Objekte unterschiedlicher Größe besichtigt werden. Unter den ländlichen Bauobjekten sind für den Besucher die Hausmühle mit Wasserradantrieb, das Ausnehmerhaus mit Rauchküche und die Troadkästen, alles Holzblockbauten, besonders anschaulich. Zwischen den Objekten liegt ein frei zugänglicher Heilpflanzengarten.
Feuerwehrmuseum Haag. Ganz in der Nähe des NO Freilichtmuseums konnte im neuerrichteten Feuerwehrhaus im Jahre 1993 ein Feuerwehr-Museum geschaffen werden. Werkzeuge, Geräte, Abzeichen, Standes- und Brandbücher künden von der 100jährigen Geschichte des Feuerwehrwesens. Auch über die Entwicklung der örtlichen Feuerwehr gibt es interessante Exponate zu sehen. Voranmeldung für Besucher: Tel. 074 34/42423-16.
Gedenktafel für Heimatdichter Prof. Dr. Josef Wagner beim Wirt in Klingenbrunn. Sie erinnert uns an das Heimatlied „Dös is mein Österreich unter der Enns" und an die epischen Werke „Die Ennswaldeiche“, “Der Bauernhauptmann“ u.a.m.