Für die Donauschiffahrt war Ardagger von alters her der wichtigste Anlegeund Handelsplatz oberhalb des Strudengaues. Außerdem besaß der Markt in diesem Gebiet den einzigen wegsamen Übergang über die Donau. Wegen der Felsen und Riffe im Strudengau mußten die Frachten auf kleinere Schiffe umgeladen werden. Mit eigenen Lotsen, den sogenannten Strudenfahrern, wurde die Fracht durch die gefährlichen Stellen gesteuert. Bei Sarmingstein endete diese Lotsentätigkeit, und die Männer gingen den 13 km langen Weg zurück nach Ardagger. Die Handelstätigkeit bewirkte kaiserliche Privilegien. Der Markt erreichte durch den wichtigsten Verladehafen vor dem Strudengau einen größeren Wohlstand. Ardagger bekam neben dem Marktstatus im Jahre 1192 noch den Beinamen "Goldenes Marktl". Seit 1496 gehörte der Markt dem Gauprivileg der "Eisenwurzen" an. Die Schifferzunft beherrschte den Ort. Das vom ansäßigen Schiffsmeister gebaute Holzschiff "Ardagger" diente zur Schnellversorgung Wiens. Der sogenannte "Ardagger" befuhr die Donau bis nach dem Ersten Weltkrieg. Die Gemeinde Ardagger besteht aus den Orten Ardagger Markt, Ardagger Stift, Kollmitzberg und Stephanshart (seit 1971). Kollmitzberg bietet ringsherum einen herrlichen Ausblick, vor allem auch westwärts auf die Donau bis Wallsee. Auf dem Höhenrücken befinden sich der Sage nach heidnische Kultsteine ("Hexenstein"). Seit 1682 findet jährlich der weithin bekannte Jahrmarkt statt. Der frühere Name "Schusterkirtag" geht auf die Wallfahrer zurück, die zu den Jahrmarktzeiten barfuß hinauf pilgerten und sich nachher mit neuem Schuhwerk versorgten. Stephanshart ist die größte Katastralgemeinde mit rund 17km² und nahezu 900 Einwohnern. Ursprünglich floß die Donau an Stephanshart vorbei. Nun teilt sie das Machland in einen nördlichen und einen südlichen Teil. Dieser Ort wurde durch seinen aktiven Verschönerungsverein im Blumenschmuckwettbewerb "Europasieger".